KOLDERSTOCK.

Holl.
Kolderstok.
Dän.
Kolderstok.
Schw.
Kolderstok.
Engl.
Whipstaff.
Franz.
Manuelle.
Ital.
Bastone della manovella del timone.
Span.
Pinzote.
Port.
Pinçote da cana do leme.

So hiess eine vormals gebräuchliche Stange (Fig. 588), die vermittelst zweyer Augbolzen perpendicular an das vordere Ende der Ruderpinne befestigt war, und womit die Ruderpinne bewegt wurde. Der Kolderstock gieng durch eine Oefnung oder durch ein Gat, welches das Koldergat hiess, durch das oberste Deck, und in dem Gat war eine Rolle oder sogenannte Nuss befindlich, wo er mitten durch fuhr, um desto leichter bewegt zu werden. Will man die an der Backbord Seite des Schiffs befindliche Ruderpinne anch der Steuerbords-Seite bringen, so dient der über dem Deck befindliche Theil des Kolderstocks zum Heber, und man bewegt solchen nach der Backbord-Seite, bis der Kolderstcok, auf und Backbord-Seite, bis der Kolderstock auf und nieder oder senkrecht über der Ruderpinne steht, alsdann schiebt man ihn durch die Rolle nach der Steuerbord-Seite und er bringt foglich die daran befestigte Ruderpinne eben dahin. Die Figur 479 zeight dieses deutlicher, wo ander Kolderstock, cc das Koldergat und b die Ruderpinne vorstellt. Ueber dem Koldergat is auch eine Art Luke befindlich, welche die Kolderluke heisst. Ungeachtet mit einem Kolderstock leicht zu steuern ist, so wird solcher doch bey schwerer See für die Steurer gefährlich, weil sie von dem Schlag desselben getödtet werden können, wenn die Ruderpinne unvermuhtet von einer Seite zur andern übergeht. Man gebraucht daher jetzt allgemein Rudertaljen, oder auch auf grossen Schiffen ein Steurrad.


Johann Hinrich Röding: Allgemeines Wörterbuch der Marine in allen Europæischen Seesprache nebst vollstændigen Erklærungen.
Nemnich, Hamburg & J.J. Gebauer, Halle, 1793-1798. 4 vols

Transcribed by Lars Bruzelius


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