Ein Fahrzeug (Fig. 294.), welches beynahe eben solche Takelasche führt als eine Jacht oder Schlupe (Fig. 293.), nur hängt der Mast etwas hinten über und ist auch verhältnissmässig höher und führt grössere Segel. Das grosse oder Gieksegel der Kutter kann überdem noch durch einen Brodgewinner vergrössert werden. Die Bauart der Kutter unterscheidet sich von der Bauart der Jachten hauptsachlich darin, dass sie grösser und schärfer find, auch haben sie meher Holl und wenig Obenwerk, aber sie gehen dabey desto tiefer ins Wasser, so dass sie soglich meher Segelwerk führen und den Wind besser abkneifen können. Wegen ihrer ausserordentlichen Geschwindigkeit im Seglen werden sie in England viel zum Konterbande-Handel gebraucht. Die Regierung hält daher auch Kutter zu Küstenbewahrern, um diese Schleichhändler einzuholen. Letztere führen ungefähr 30 Mann Besatzung, 6 bis 8 Kanonen und einige Drehbassen. Kutter welche in England zur Kauffardey bestimmt sind, dürfen nach den Gesetzen nicht so hohe Takelasche führen, als die Küstenbewahrer, damit sie diesen nicht entgehen können.
Die Kutter dienen im Kriege auch zur Kaperey und als Advis-Jachten und Paquet-Böte. In Frankreich und insonderheit zu Dünkirchen bauet man sie jetzt ebenfalls.
Sjöhistoriska Samfundet | The Maritime History Virtual Archives | Etymology | R”ding | Search.
Copyright © 1999 Lars Bruzelius.